Lymphgefässe - Allgemein

Eine Lymphbahn ist ein anatomisches Gefäss und von daher mit einem Blutgefäss vergleichbar. Allerdings transportieren sie kein Blut, sondern sind für den Abtransport der Gewebeflüssigkeit und kleineren Mengen Eiweiss verantwortlich (Lymphe/Lymphflüssigkeit). Bei einer Schädigung des Lymphgefässsystems bleiben Gewebeflüssigkeit und Eiweiss im Gewebe zurück; es resultiert eine Gewebeschwellung, das sogenannte Lymphödem.

Lymphgefässe - Abklärung und Therapie

Erkrankungen der Lymphgefässe sind entweder anlagebedingt (primäres Lymphödem) oder Folge und Ausdruck von bereits zugrundeliegenden Krankheitsbildern (sekundäres Lymphödem). Diese können z.B. durch wiederholt auftretenden Rotlauf, Schädigung in Folge von Bestrahlungen und Operationen oder gutartige und bösartige Tumore bedingt sein. Die daraus resultierenden Lymphödeme sind durch eine Schwellung des Beines oder des Armes gekennzeichnet. Diese Ödeme sind durch einen gestörten Abtransport von Lymphflüssigkeit verursacht. Das genaue Erkennen dieses oftmals unterschätzten Krankheitsbildes ist von grosser Wichtigkeit, werden doch dadurch sowohl bereits bestehende Erkrankungen erkannt, als auch Langzeitkomplikationen wie Stauungsekzemen oder bösartigen Entartungen der Lymphschwellungen vorgebeugt.

Die Untersuchungsschritte sind hierbei folgende:

  • Klinische sowie körperliche Untersuchung
  • Ableitung des klinischen Stadiums (0-III)
  • Vermessung und Dokumentation der Beingeometrie.
  • Im Bedarfsfall apparative Untersuchungen mittels Ultraschalluntersuchungen oder weitere Röntgenverfahren, wie z.B. eine Computertomographie

Wurde im Rahmen der Abklärung eine zugrundeliegende Erkrankung entdeckt, so erfolgt zunächst die Behandlung derselben. Darüber hinaus erfolgt – wie bei den Fällen, wo keine Grunderkrankung besteht – eine komplexe physikalische Entstauung, welche sich in zwei Phasen gliedert.

In der ersten Stufe wird mittels Lymphdrainage, Bewegungstherapie, entsprechender Hautpflege und anschliessender Dauerkompression in Form einer entsprechenden Bestrumpfung gearbeitet, um eine Verminderung der ödematösen Schwellung zu erzielen.

Phase 2 dient der Erhaltung und Optimierung des Therapieerfolges.

Zudem unterstützen wir Sie mit Ratschlägen und Hinweisen, was Sie selbst zum Behandlungserfolg beitragen können. Auf Wunsch vermitteln wir Ihnen den Kontakt zu entsprechenden Selbsthilfegruppen, mit welchen wir zusammenarbeiten.